Wir sind also in Adelaide angekommen und haben uns für 2 Nächte ein Hostelzimmer genommen. Am nächsten Tag liefen wir durch Adelaide und suchten nach einem Job. Man muss echt seine Schüchternheit ablegen und in die Läden gehen und fragen. Doch leichter gesagt als getan. Da alle einen Lebenslauf sehen wollen und unser noch nicht ausgedruckt war.
Am Abend schrieb ich soooooooooooooo viele Mails auf der Suche nach einer neuen wwoofing-farm in der Nähe von Adelaide. Wir kriegten dann einige Absagen und dann auch Zusagen. Nun stellte sich die Frage, zu welcher Farm wir wollen.
Wir entschieden uns auf eine Flower-Farm nach Meadows, kleiner Landkreis von Mount Barker, zu den Farmern Geoff und Karen zu fahren.
Mit Sack und pack ging es zur Bushaltestelle... mittlerweile hatten wir schon ganz schön was zu tragen- ein backpack, ein kleiner rucksack, eine tasche und jeder einen campingstuhl. In Mount Barker wurden wir dann beim Park and Ride Platz von Karen abgeholt und wir fuhren zur Farm.
Die Property war richtig groß. Es gab ein großes Haus, ein Hund (Gizmor), 4 große Gewächshäuser und dann noch Blumenfelder/beete. Mit uns war noch eine weitere Wwooferin aus Taiwan auf der Farm - Doreen. Alex und ich bekamen ein kleines gemütliches Zimmer und konnten erstmal duschen und uns umgucken.
Am nächsten Morgen ging es dann los mit der Arbeit. Doreen ging los Blumen pflücken und Alex und ich bekamen Handschuhe und eine Schubkarre und durften Unkraut "zupfen" im Garten... zupfen konnte man das aber nicht mehr nennen, da wir riesige Grasbüschel und Disteln aus den Beeten reißen mussten.
Am Samstag fuhr Alex mit Karen auf einen Farmer Markt nach Victor Habor. Doreen und ich mussten trotz Wochenende arbeiten. Wir pflückten Blumen und danach durften wir getrocknete Blüten auf dünne Drähte aufpicksen.
Unter einer Flowerfarm stellt ihr euch bestimmt eine Farm vor mit ganz vielen Blumenbeeten, aber ganz so ist es nicht. Es gibt ganz viele Beete und man muss schon suchen um Blumen zu erkennen. Manche Blumen sind dann auch noch nicht auf und diese dürfen noch nicht geflückt werden. In den Gewächshäuser sieht man natürlich die Blumen in ihrer vollen Pracht.
Am Sonntag musste ich mit Alex Blumen pflücken gehen und ich durfte ihr zeigen auf was man achten muss und welche Blumen wir pflücken dürfen. Ich wollte eine Blume, die sich in der Nähe des Elektrozauns befand, abpflücken und kam mit meinem Popo an den Zaun. Puhhh war das ein Schmerz. =)
Am nächsten Tag mussten Alex und ich Erde von einem Haufen in ein Gewächshaus bringen und dann auf zwei Reihen verteilen, damit neue Blumen gepflanzt werden konnten. Die Arbeit war ganz schön anstrengend, immer mit den vollen Schubkarren zum Gewächshaus und dann wieder zurück, Erde rein schaufeln.
Aber der Tag hatte ein großes Highlight! Als ich wieder neue Erde in den Schubkarren schauffelte, hörte ich ein komisches Geräusch und ich guckte in den Eukalyptusbaum. Dort saßen zwei Koalas!!! Es war eine Mutter mit ihrem Kind. Doch das Kind konnte auch schon alleine rumklettern. Wir stoppten sofort unsere Arbeit und holten unsere Kameras um Fotos zu machen...sowas konnten wir uns ja nicht entgehen lassen.
Doreen reiste irgendwann ab und so mussten Alex und ich jeden Morgen Blumen pflücken. D.h. Morgens mit je zwei Eimern mit etwas wasser los zu den Feldern, dann die blumen, die weit genug aufgeblüht waren pflücken und dann mit den Eimern wieder zurück.
Einen Tag mussten wir Jean (Mutter von Geoff) beim Aprikosenwurzeln aus der Erde ziehen helfen und wir durften mit einem riesen Hammer neue Pfähle in die Erde hauen. Das war ganz schön anstrengend, weil ich auf einer Leiter stand, ausholen musste und dann den Pfahl noch treffen musste.
Weitere Aufgaben waren, dass wir Pflanzen umtöpfen durften oder wir die Schafe einfangen mussten. Das Schafeeinfangen ging wie folgt vor sich... zu viert, also Alex, Geoff, Karen und ich... und natürlich Gizmo, der Hund versuchten die Schafe zum Shed zu treiben. Der erste Versuch scheiterte und die Schafe verteilten sich wieder auf der ganzen Weide. Beim zweiten Mal klappte es dann und alle Schafe waren vor dem Shed... es wurde sortiert, welche noch nicht geschoren waren und dann brauchte Geoff unsere hilfe nicht mehr und wir "zupften" wieder Unkraut.
Irgendwann kam der Tag und wir durften Blumensträuße binden. Hiermit ging ein Kindertraum für mich in Erfüllung.
Am Freitag vor unserer Abreise war die Geburtstagsfeier von Milton (Geoff's Vater), der die Woche zuvor 85 geworden war. Es wurde ein selbst geschlachtetes Schaf gegrillt und es gab Salat und Kuchen. Es war ein lustiger Abend mit etwa 50Gästen und wir unterhielten uns mit einigen Freunden der Familie.
Am Samstag war früh aufstehen wieder angesagt, denn ich fuhr mit Karen auf den Markt nach Victor Habor. Auf dem Weg zum Markt haben wir viele Kangurus gesehen, die neben der Straße auf einer Weide rumsprangen. Wir uns ist das noch was besonderes, im Gegensatz zu den Australiern für die das ganz normal ist Kangurus zu sehen. Das Wetter war regnerisch und kühl, dadurch war der Markt nicht ganz so gut besucht. Wir bauten den Stand auf. Auf der eine Seiten wurden die gebundenen Blumensträuße hingestellt und auf der anderen Seiten die Saatlinge. Vor uns auf den Tisch kamen die verschiedensten Samen. Nachdem Aufbau, durfte ich mir Frühstück holen und rumgucken. Ich verkaufte ein paar Pfalnzen und als es nicht mehr so voll war, durfte ich mir den Ort angucken.
Um 13Uhr haben wir dann abgebaut und sind wieder nach Hause gefahren.
Am Sonntag durfte ich dann nochmal mit Geoff auf den Markt nach Adelaide fahren. Dieser Markt war viel größer und es war richtig gut besucht, obwohl das Wetter auch nicht so super war. Der Markt fand in den Adelaide Show Grounds statt. Darunter versteht man eine große Markthalle und ein paar Stände die davor aufgebaut sind. Unser Stand war auch draußen, genau gegenüber von dem Eingang. Wir holten die Ständer auf die die Pflanzen gestellt werden aus der Markthalle und bauten auf. Nachdem wir aufgebaut hatten, holten wir uns Frühstück. Vor dem Eingang warteten schon viele Kunden. Als dann der Markt öffnete, liefen die Kunden los. Ein richtiger Ansturm ging auf den Markt los. =) Die meisten Kunden waren Mitglieder von dem Markt und kriegten somit Rabatt.
Da das Wetter nicht so gut war, wollten kaum Leute Blumen oder Pflanzen für den Garten kaufen. Mir machte das Verkaufen aber richtig Spaß. Als der Ansturm vorbei war, durfte ich auch rumgucken und ich guckte mir kurz den Markt an und dann eine Kochshow in der Markthalle.
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